Reicher Winkel 3

Epoche : Renaissance

Gelehrtenhaus mit zauberhaftem Schmuck (1535)

Das heutige Gebäude wurde ursprünglich 1535 von der Familie Schneidewein errichtet. Zwei Jahrhunderte später fiel es jedoch teilweise einem Brand zum Opfer. Im Stil der Renaissance wieder neu aufgebaut, fügt es sich mit reichem, farbenfrohem Schnitzwerk in das historische Stadtbild. Seine Vorderfront zeigt acht halbe Fächerrosetten und -palmetten und, als Besonderheit, zwei prachtvolle Vollrosetten, die in Stolberg einmalig sind. Doppelte Schiffskehlen und an den Seiten verzierte Zylinder-Balkenköpfe runden das Renaissance-Fachwerk ab.

Ein Bewohner des Originalhauses, Johann Schneidewein, war Ziehsohn und Schüler Luthers und wurde ein bedeutender Jurist seiner Zeit.

Augenfällig ist neben dem prächtigen Schmuck auch der Hausspruch: „Dies Haus ist mein und doch nicht mein. Der vor mir war, sagt auch es wär sein. Man trug ihn hinaus, ich kam herein. Nach meinem Tod wird’s auch so sein.“ Er stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde den Besitzern zur Silbernen Hochzeit geschenkt.